Hornhautpachymetrie

Die Ermittlung der Hornhautdicke mittels Pachymetrie gewinnt in der Glaukomdiagnostik seit Jahren an Bedeutung.

Berührungslos mittels optischer Verfahren wird die Dicke der Hornhaut bestimmt. Davon ausgehend wird eine Risikoabschätzung für Patienten mit grenzwertigem Augeninnendruck vorgenommen.

Auf die Messergebnisse der Applanationstonometrie nach Goldmann und der ihr ähnlichen Messungen mit dem Non-Contact-Tonometer hat die Rigidität der Hornhaut einen Einfluss. Schon Goldmann hat dies erkannt und beschrieben, dass die mit seinem Tonometer gemessenen Werte mit dem realen Augeninnendruck nur übereinstimmen, wenn eine durchschnittliche Rigidität der Hornhaut vorliegt.
Da es nicht möglich ist, die Rigidität der Hornhaut in vivo verlässlich zu messen, wurde von einigen Autoren vorgeschlagen, die Hornhautdicke zu messen, um auf dieser Grundlage Vermutungen über die Rigidität der Hornhaut im einzelnen Fall anzustellen.

Neuere Studien (OHTS) haben gezeigt, dass Patienten mit einem Augeninnendruck über 21 mmHg und einer dünnen Hornhaut ein relativ hohes Risiko einer Konversion zu einem manifesten Glaukom haben. Deshalb muss bei diesen Patienten eine Therapie erwogen werden. Andererseits haben Patienten mit einer dicken Hornhaut ein relativ geringeres Risiko an einem Glaukom zu erkranken. Sie können daher in größeren Abständen kontrolliert werden.
Der bewiesene Nutzen einer Pachymetrie liegt damit in einer Abschätzung des individuellen Risikos bei Patienten mit einer okulären Hypertension und der Abschätzung des erforderlichen Untersuchungsintervalles für die Glaukomvorsorge. Dies gilt insbesondere, wenn ein grenzwertiger Augeninnendruck gemessen wurde.

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