Diabetische Retinopathie (RD)

Die Diabetische Retinopathie ist eine Erkrankung der Netzhaut, die in Folge des Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) entsteht und das Sehvermögen bedroht. In jedem Jahr erkranken über 8.000 Diabetiker an einer diabetischen Retinopathie. Beim Diabetes muss man hauptsächlich zwischen Typ I und Typ II unterscheiden. Die beiden Formen haben verschiedene Ursachen: Typ I ist genetisch bedingt und kann schon im frühen Kindesalter auftreten. Der weit häufigere Typ II wird auch als Altersdiabetes bezeichnet.

Beim Diabetes entwickelt sich die Netzhauterkrankung oft langsam und für den Betroffenen lange Zeit unbemerkt. Im Durchschnitt tritt sie nach 10 bis 12 Jahren Diabetes auf. Bei schlechter Zuckereinstellung kann sie wesentlich früher, bei guter auch wesentlich später entstehen.  Die Netzhaut besteht aus Sinneszellen, Nervenzellen und -fasern. Nervengewebe benötigt ausgesprochen viel Sauerstoff. Dadurch ist die Netzhaut besonders gegenüber der Zuckerkrankheit empfindlich. Netzhautveränderungen infolge der Zuckerkrankheit werden als diabetische Retinopathie bezeichnet.

Gesunde Netzhaut

Gesunde Netzhaut

Diabetische Retinopathie

Proliferative diabetische Netzhauterkrankung

Erst im fortgeschrittenen Stadium kommt es jedoch zu einem Nachlassen des Sehvermögens. Bei Blutungen durch den Diabetes kann das Sehvermögen aber auch rapide verloren gehen.  Deswegen sind die Früherkennung und der rechtzeitige Behandlungsbeginn für den Erhalt des Augenlichts entscheidend.  Patienten können auch selbst zu einem besseren Verlauf der Erkrankung beitragen, indem sie ihren Blutzucker und auch ihren Blutdruck möglichst gut einstellen. Sie sollten nicht Rauchen, wenig Alkohol trinken und ihre Diätempfehlungen gewissenhaft einhalten.

Bewegungsmangel Übergewicht Rauchen Bluthochdruck Erhöhte Blutzuckerwerte Blutfettwerte Diabetische Netzhauterkrankung - Ernährung

Die beste Behandlung ist eine frühzeitig beginnende gute Stoffwechseleinstellung, damit eine RD gar nicht erst auftritt. In fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung muß eine Laserkoagulation der Netzhaut durchgeführt werden. Setzt die Laserbehandlung ein, ist es in den meisten Fällen möglich, die Retinopathie zu stoppen und so eine Erblindung zu verhindern.
Kommt es im Rahmen der RD zu einer Glaskörperblutung und/oder Netzhautablösung, ist eine operative Behandlung erforderlich. Nicht in jedem Fall gelingt es, durch Laserbehandlung ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die Laserbehandlung zu spät einsetzt.

Diabetische Retinopathie     Diabetische Retinopathie

Fortgeschrittene diabetische Netzhauterkrankung vor und nach Lasertherapie

 

Wird die Zuckerkrankheit festgestellt, sollte – auch wenn keine RD vorliegt – einmal pro Jahr die Netzhaut kontrolliert werden. Je nach Krankheitsstadium sind auch häufigere Kontrollen notwendig. Nach Empfehlung des Augenarztes werden entsprechende Termine vereinbart.

Kommt es infolge der RD zu einer Schwellung der Makula im Bereich der Stelle des schärfsten Sehens, führt dies zu einer Sehverschlechterung und wir sprechen von einem diabetischen Makulaödem (DMÖ).

Diabetische Retinopathie

Normale Sicht

Diabetische Retinopathie

Sehstörung bei Makulaödem

 

Dieses Ödem muss dringend behandelt werden, um eine weitere und dann auch dauerhafte Sehverschlechterung zu verhindern.

Durch diese Methode werden Medikamente (VEGF-Hemmer oder Steroide) direkt in den Glaskörper des Auges eingebracht. Die Injektion wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt und ist in der Regel nicht schmerzhaft.

Die Medikamente sollen zu einer Abdichtung undichter Blutgefäße und zu einem Abbau der Makulaschwellung führen. Die Wirkdauer der Medikamente sind teilweise ganz unterschiedlich. Lucentis®, Eylea® und Avastin® als VEGF Hemmer wirken in der Regel ca 4 Wochen. Ozurdex® bis zu 3 Monate und Iluvien® sogar bis zu 2 Jahre. Bei Ozurdex® und Iluvien® handelt es sich um Steroidpräparate.

Durch eine Schwangerschaft kann sich eine RD verschlechtern. Deshalb sollten schwangere Diabetikerinnen wenigstens vierteljährlich vom Augenarzt untersucht werden. Eine evtl. notwendige Laserbehandlung schadet dem Kind nicht und kann zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft durchgeführt werden.

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